Mittwoch, 9. September 2015

Liesingtalrunde

Ein bisschen Ausdauer schinden schadet nie dachte ich mir. Also nichts wie ab ins Liesingtal wo heute so gut wie alle rundum liegenden Gipfel am Plan standen. Inspiriert wurde ich dabei von Alex, der vor einiger Zeit fast die gleiche Runde drehte. Ich startete von der Hauptstraße im Liesingtal auf 990m Höhe auf einer Forststraße Richtung Süden. Diese führte mich in den Ripplgraben von wo aus ich dem gelegentlich markierten Wanderweg über die Schönebenalm und das Schönebentörl auf den Hochreichhart folgte. Auf ungefähr 2200m Höhe war die Schneegrenze was mich ein wenig an meiner Schuhwahl zweifeln ließ. Ganz optimal passten meine Schuhe heute definitiv nicht, aber da es recht kalt war und der Schnee daher ziemlich trocken war, wurden meine neuen Zustiegsschuhe kaum nass. Nach dem Hochreichhart ging es über den Hirschkarlgrat zum Geierhaupt. Der Grat selber war nahezu schneefrei und sehr schön; die Kletterschwierigkeiten hielten sich sehr in Grenzen (ich würde schätzen großteils I mit vereinzelten IIer Stellen). Trotzdem machte es Spaß die Hände ein wenig zu verwenden. Auf den letzten Metern zum Geierhaupt wurde es wieder mehr Schnee, weshalb ich sehr froh über die Stapfspuren eines anderen Wanderers (vermutlich in den letzten Tagen am Geierhaupt gewesen) vorhanden waren. Als der Schnee wieder weniger wurde, und es deshalb klarerweise auch ein wenig wärmer wurde, gönnte ich mir das erste mal ein wenig Energienachschub. Ein Müsliriegel und ein Obstriegel mussten daran glauben, dafür waren meine Schritte gleich wieder ein wenig schneller. Weiter ging es über den Schrimpfkopf auf den Kerschkern. Dort fand ich nur mehr winzige Flecken Schnee und das auch nur ganz am Gipfel. Da die weiteren Gipfel kontinuierlich niedriger wurden, ließ ich nun die letzten Schneereste hinter mir. Beim Bärensulsattel gönnte ich mir eine 10 minütige Pause mit Mittagessen und leckerer Suppe. Gestärkt trat ich den Anstieg zum Himmeleck an, von wo aus ich einen herrlichen Blick auf die bisher zurückgelegte Strecke und die mittlerweile nur mehr kleine Restetappe hatte. Auch den Silberling ließ ich bald hinter mir und so stand ich schon auf dem letzten Gipfel des Tages, dem Großen Schober.
Hier entschloss ich mich doch noch ein Selfie für den Blog zu machen. Naja, mein Gesichtsausdruck bringt glaube ich die Mischung aus Anstrengung und Freude ganz gut rüber. Der Abstieg zum Auto zog sich dann doch noch ganz schön. Mittlerweile waren meine Knie nicht mehr die bessten und der lange, fast ebene Abstieg über die Forststraße zehrte an meiner Geduld. Schlussendlich kam ich aber doch noch an und fand an der Fensterscheibe einen Zettel. In der Früh hatte ich mir gedacht, dass ich das Auto so geparkt hatte, dass es die Forstarbeiten im Graben nicht stört. Ich hatte mich ganz in eine scheinbar ungenutzte Ecke eines Holzlager- und Umladeplatzes gestellt. Leider waren meine Überlegungen offensichtlich nicht ganz richtig und der Zettel an der Fensterscheibe machte mich darauf aufmerksam das in Zukunft zu beachten. Ich Entschuldige mich hiermit bei der Forstverwaltung für die Unannehmlichkeiten und nutze die Gelegenheit diese Information weiter zu geben: Auch wenn das Auto noch so angemessen platziert wirkt, es hat auf einem Holzlager- und Umladeplatz nichts zu suchen.
Die Runde ist sehr schön und auch einigermaßen abwechslungsreich. Die Länge sollte aber nicht unterschätzt werden, nicht nur Kondition sondern auch Durchhaltevermögen sind gefordert. Das beruhigende ist aber, dass es einige Exitpoints gibt an denen man die Runde abkürzen könnte. Leider kann ich mit Höhen- und Kilometerangaben nicht dienen, ich hab mir heute weder Alex's GPS-Gerät noch Melanies Uhr ausleihen können - sind momentan beide nicht im Lande. Für die besonders Interessierten und potentiellen Nachahmungstäter kann ich aber zumindest mit (ungefähren) Zwischenzeiten dienen: Hochreichhart 2h, Geierhaupt 3h40min, Kerschkern 4h45min, Bärensulsattel 5h45min, Himmeleck 6h30min, Großer Schober 7h30min, Gesamt 9h30min.

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